Case Study

Börseplatz 1

Architect
ARGE Architekten Börseplatz 1: hochform. Architekten ZT GmbH & ArchitekturConsult ZT GmbH), DI Johannes Weigl
Project manager
Börseplatz 1 GmbH & Co KG
Localisation

Börseplatz 1 Wien 1010 Österreich

Das 1870 errichtete Gebäude des ehemaligen k.k. Telegrafenamtes ist architektonisch äußerst ansprechend: imposant von außen, beeindruckend im Inneren. Umgebaut zu Luxuswohnungen besticht das Gebäude mit einem eleganten Foyer, Raumhöhen bis zu sieben Meter und einem atemberaubenden Dachgeschossausbau. 


Das am Wiener Börseplatz gelegene Bauwerk war schon bei seiner Errichtung im Jahr 1870 wegweisend. Mit der umfassenden Renovierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes und der Transformation zu Luxuswohnungen wurden neuerlich richtungsweisende Standards gesetzt: Damit gemeint sind aber nicht nur die atemberaubend schönen Wohnungen, die entstanden sind, sondern auch die Herausforderungen, die in der rund fünf Jahre andauernden Bauphase von Architekten, Planern und Verarbeitern überwunden werden mussten. Vielfach war „Lernen beim Tun“, gefragt, wie DI Johannes Weigl von der
hochform. Architekten ZT GmbH den Prozess sehr anschaulich beschreibt. In rund fünf Jahren wurden in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt Räume für modernste Anforderungen geschaffen.


Umbau mit vielen Herausforderungen
Naturgemäß musste viel um- bzw. zurückgebaut werden. Bauen im Bestand ist immer eine große Herausforderung, aber die Bauphase I, die teilweise sogar während des laufenden Postbetriebes absolviert werden musste, gestaltete sich besonders schwierig. Eine spezielle Herausforderung war z. B. die alte, umfangreiche Haustechnik aus dem Untergeschoss zu entfernen. Zudem mussten, die im Laufe der Nutzung des Gebäudes entstandenen Zubauten bzw. Störeffekte entfernt werden.  Allein der Abbruch bzw. Abtransport nahm rund ein Jahr in Anspruch. „Erst danach war ein wirklich ungehinderter Blick auf das Gebäude möglich“, meint Johannes Weigl.
Im ehemaligen k.k. Telegrafenamt sollte ein „Solitär unter den Wiener Wohnimmobilien“ entstehen, der keinen luxuriösen Wunsch offenlässt:  Von der Klimatisierung der Wohnungen durch kontrollierte Wohnraumbelüftung, Kühldecken und Fußbodenheizung bis zu den Bädern und Sanitärbereichen wurde modernster Standard konsequent umgesetzt. Auch dem Wohngefühl und Raumerlebnis wurde besondere Aufmerksamkeit gewidmet. So machen beispielsweise die aufwendigen Stuckarbeiten in den Haupträumen das Historische des Gebäudes sicht- und erlebbar. „Vielfach waren bei der Realisierung keine Standardlösungen möglich, sondern es mussten mit den ausführenden Firmen viele maßgeschneiderte Lösungen entwickelt werden, die natürlich auch in Hinblick auf die Gewährleistung passen sollten“, beschreibt der Planer.


Maßgeschneiderte technische Lösungen
„Für die technisch hoch anspruchsvollen Trockenbauarbeiten war ein straffes Zeitmanagement vorgegeben“, erklärt Dejvi Sindija, MABEKO Trockenbau GmbH, der das Projekt federführend leitete. Für den Trockenbauexperten, der schon auf 27 Jahre Branchenerfahrung u. a. beim Management von Großbaustellen zurückgreifen kann, war der Dachgeschossausbau trotzdem eine besondere Herausforderung: Denn die Querstreben des historischen Dachstuhls mussten in die neue Dachkonstruktion integriert werden. Für das Satteldach wurde eine spezielle Brandschutzkonstruktion entwickelt, die wie eine „Tasche in der Tasche“ konzipiert war. Für den Feuerwiderstand sorgt eine aufwendige Tragkonstruktion aus Stahl, die mit platzsparenden Bekleidungen aus Glasroc F Ridurit Feuerschutzplatten ausgestattet wurde. Zudem wurden Dämmstoffe von ISOVER, wie der Trennwand-Klemmfilz, verwendet. Interessantes Detail am Rande – die Dampfbremse wurde aus einer flüssigen Kunststoffmasse hergestellt. „Das alles passierte in sieben Metern Raumhöhe“, schildert Sindija.


Luxus braucht erhöhten Schallschutz
Eine Wandstärke von bis zu 80 cm gibt den Luxuswohnungen Solidität und Wertigkeit und sorgt für angenehme Akustik. Überall wo Wände mit Gängen in Berührung kommen, wurden RIGIPS Habito Systeme verbaut. Die extrem harte Gipsplatte punktet, neben den geforderten Eigenschaften auch mit einer Einbruchsicherheit bis RC3. Im dritten bzw. vierten Obergeschoss, wo Raumhöhen bis zu sieben Meter vorzufinden sind, wurde ebenfalls RIGIPS Habito sowie maßgeschneiderte Metallkonstruktionen in die Wände des historischen Ambientes integriert. Auch der Nachbau der historischen Wände und Decken im dritten Obergeschoss mit Gipskartonsystemen war alles, nur kein Alltagsgeschäft. 
„Bei Wohnungen im gehobenen Preissegment versteht sich erhöhter Schallschutz von selbst“, meint Evelyn Steiner von Otto Immobilien, die u.a. für die Vermarktung der Luxuswohnungen am Börseplatz 1 verantwortlich zeichnet. Im Wohnbereich wurde auf RIGIPS Duraline Systeme gesetzt, da die stabile Gipsplatte über exzellente Schallschutzeigenschaften verfügt und zusätzlich mit einer besonders guten Oberflächenhärte punktet. Bei der Dämmung sorgt der ISOVER Trennwand-Klemmfilz neben Wärmeschutz auch für einen exzellenten Schallschutz.
In den Bad- und Sanitärbereichen wurde ebenfalls auf höchste Ansprüche gesetzt. En-suite-Bäder, ausgestattet mit Regenbrausen, lassen keinen luxuriösen Wunsch offen. Als Wandkonstruktion für die Befestigung der großformatigen Fliesen und Natursteinplatten mit einem Gewicht von 75 kg/m² wurden RIGIPS Systeme, beplankt mit zementgebundenen, wasserresistenten Trockenbauplatten Aquaroc gewählt.  
 

Saint-Gobain Austria Fachberatung:  Andreas Deix – Architektenberater, Roland Glöckl – Trockenbau

Verwendete Produkte:

 

Gebäudedaten:
Gesamtfläche brutto: 10.578 m²
Davon ungefähre Flächen
Wohnnutzung: 7.495 m²
Gewerbliche Nutzung: 453,8 m²
Sonstige Zwecke:  2629 m² (Weinkeller, Kinderspielraum, Kinderwagenabstellraum, Garage)